Die Population der Mittelmeer-Mönchsrobbe, welche einst vom Aussterben bedroht war, erholt sich dank anhaltender Artenschutzbemühungen. Die seltenen Meeressäuger, die sich durch ihre großen Augen, ihre Schnurrhaare und ihre Beweglichkeit im Wasser auszeichnen, sind die einzige Robbenart, die im Mittelmeer heimisch ist. Etwa die Hälfte der schätzungsweise 800 Exemplare lebt in griechischen Gewässern, wo Meereshöhlen natürliche Unterschlupfmöglichkeiten für die Brut und die Aufzucht der Jungtiere bieten.
Jahrzehntelanger Lebensraumverlust und Konflikte mit Fischern, die die Robben als lästig empfanden, weil sie Netze beschädigten und Fische stahlen, führten zu einem drastischen Rückgang der Population. Infolgedessen wurde die Art von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Um die Mönchsrobben zu schützen, muss nicht nur die Spezies selbst, sondern auch das breitere marine Ökosystem, von dem sie abhängig sind, bewahrt werden. MOm (The Hellenic Society for the Study and Protection of the Monk Seal), ein spezialisiertes Auffangzentrum in Griechenland, leitet diese Bemühungen. Es hat sich bereits um Dutzende von Robben gekümmert, auf Meldungen von Tieren in Not reagiert, sie medizinisch behandelt und ihre schrittweise Wiederauswilderung unterstützt. Die Robben werden während der Rehabilitationsphase mit nur minimalem menschlichem Kontakt überwacht, um die Wiederanpassung nach der Auswilderung zu gewährleisten. Sobald sie gesund sind und über die nötigen Überlebensfähigkeiten verfügen, werden sie mit einem Sender versehen und in ihren natürlichen Lebensraum zurückgebracht.
Diese Erhaltungsmaßnahmen haben messbare Erfolge gezeigt. In den letzten Jahren hat sich der Status der Art auf der Roten Liste der IUCN von „vom Aussterben bedroht“ zu ‚gefährdet‘ und ab 2023 zu „‚bedroht‘“ verbessert. Obwohl die Art immer noch in Gefahr ist, zeigt diese Veränderung einen bedeutenden Fortschritt bei der Umkehrung eines langjährigen Abwärtstrends. Sie unterstreicht auch die Bedeutung nachhaltiger Schutzmaßnahmen, der Zusammenarbeit und der Aufklärung der Öffentlichkeit, um die seltensten Tiere unserer Erde zu erhalten.