Links: Tetsu Teehaus, 2006 Rechts: Ein Stein Haus, 2020
Terunobu Fujimori ist eine Ausnahmeerscheinung in der zeitgenössischen Architektur. Er lehnt industrielle Materialien und eine starre modernistische Ästhetik ab und setzt stattdessen auf organische Formen und handwerkliche Techniken. Seine Arbeit ist eine direkte Antwort auf die Künstlichkeit der heutigen urbanen Landschaften und betont die Rückkehr zur Natur und zur menschlichen Berührung. Vor allem seine Baumhäuser verkörpern diese Philosophie, indem sie aus rohen Materialien wie Holz, Erde und Stein Strukturen schaffen, die sich wie natürliche Erweiterungen ihrer Umgebung anfühlen.
Flying Mud Boat, 2012
Fujimori ist der Meinung, dass die Architektur mit dem Land harmonieren sollte, anstatt ihm aufgezwungen zu werden. Er vermeidet polierte, maschinell hergestellte Oberflächen und bevorzugt unvollkommene, handgefertigte Elemente, die den Lauf der Zeit widerspiegeln. Dieser Ansatz ist in alten japanischen Traditionen verwurzelt, in denen Gebäude so entworfen wurden, dass sie anmutig altern und sich in die Natur integrieren. Seine Baumhäuser spiegeln diese Idee wider, indem er Materialien verwendet, die vor Ort beschafft, nur minimal bearbeitet und von erfahrenen Kunsthandwerkern sorgfältig arrangiert wurden.
Links: Holzskulptur des Takasugi-an Teehauses, - Rechts: Takasugi-an Teehaus, 2004
Eines seiner berühmtesten Werke ist das Tetsu Teehaus, ein charmantes Baumhaus, das von einem einzigen 80 Jahre alten Zypressenstamm getragen wird. Es thront vier Meter über dem Boden und bietet den Besucher*innen einen friedlichen Ort, an dem sie ihren Tee genießen und die Kirschblüten um sich herum bewundern können. Das Haus ist aus natürlichen Materialien gebaut und fügt sich nahtlos in die Umgebung ein. Das Innere ist minimalistisch und friedvoll, mit hölzernen Schiebetüren und Fensterläden, die die Gäste dazu einladen, sich auf die Aussicht zu konzentrieren und die Schönheit der Landschaft zu genießen.
Links: Beetle´s Haus, 2010 Rechts: Skizze von Beetle´s Haus, -
Für Fujimori geht es bei der Architektur nicht nur um Wohnraum, sondern darum, Erfahrungen zu schaffen, die die Sinne ansprechen. Seine Baumhäuser ermutigen die Menschen zur Interaktion mit der Natur auf eine Weise, die moderne Gebäude oft verhindern. Durch die Verwendung natürlicher Materialien und den Verzicht auf starre Strukturen schafft er Räume, die ein kindliches Gefühl des Staunens hervorrufen. Seine Arbeit ist eine stille Rebellion gegen die glatte, unpersönliche Architektur von heute und erinnert uns daran, dass Gebäude nicht nur in der Natur existieren, sondern Teil von ihr sein sollten.