Der Pando-Espenhain in Utah, auch als „trembling giant“ bekannt, besteht aus etwa 47.000 genetisch identischen Stämmen, die alle durch ein riesiges unterirdisches Wurzelsystem verbunden sind. Mit einer Fläche von 106 Hektar ist er der größte Baum nach Gewicht und Landmasse und wird auf ein Alter von über 9.000 Jahren geschätzt, was ihn zu einem der ältesten lebenden Organismen der Erde macht.
Jeff Rice, ein Tontechniker, und Lance Oditt, Direktor der Organisation Friends of Pando, haben einen bahnbrechenden Ansatz zur Erforschung dieses Naturwunders entwickelt, indem sie ein „akustisches Porträt“ des Hains entwarfen. Mit verschiedenen Aufnahmegeräten, unter anderem auch Hydrophonen, wurden Geräusche wie das Rascheln von Pandos Blättern, Vogelgesang, Wettermuster und sogar subtile Vibrationen in den Wurzeln aufgezeichnet. Die Hydrophone, mit denen üblicherweise Unterwasseraufnahmen gemacht werden, registrierten schwache Vibrationen, die sich durch das Wurzelwerk ausbreiteten und auf eine Form der vernetzten Kommunikation hindeuten. Wenn zum Beispiel ein Ast in 30 Metern Entfernung angestoßen wurde, registrierte das Hydrophon ein leises Klopfen, was zeigt, wie die Vibrationen das gemeinsame Wurzelgeflecht durchdringen.
Was als künstlerisches Projekt begann, ermöglicht nun auch wertvolle wissenschaftliche Erkenntnisse über die biologische Vielfalt und den Zustand der Umwelt von Pando. Die Forschenden glauben, dass ihre Ergebnisse den Weg für innovative Studien über Wasserbewegungen, Wurzeltiefe und das verborgene hydraulische System des Hains ebnen könnten. Seine einzigartige Vernetzung stellt nicht nur herkömmliche Vorstellungen von Individualität in Frage, sondern offenbart auch das komplexe Innenleben eines der außergewöhnlichsten Lebewesen der Erde.
Quelle
https://www.treehugger.com/listen-sounds-of-the-largest-tree-on-earth-7495881